2017 musste es entfernt werden, das Wehbacher Friedenskreuz. Es war morsch geworden, die Unfallgefahr zu groß. Dank der Eigeninitiative aus der Bevölkerung steht seit Donnerstag (11. April) wieder ein Kreuz am gleichen Platz. Es hat exakt die Maße des vorherigen Denkmals, wiegt weit über eine Tonne und ist neun Meter hoch.

Kirchen-Wehbach. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten die Bürger von Wehbach „Auf der Hardt“, dem Gelände der Hauberg-Genossenschaft, ein Friedenskreuz. Es galt als Dank dafür, dass sie weitgehend von Bombardierungen verschont worden waren. Im Herbst 2017 musste die Nachfolgeversion des Kreuzes, zum größten Bedauern der Einwohner, abgesägt werden. Das Holz war morsch und die Gefahr, dass sich durch Umstürzen ein Unfall ereignen könnte, zu groß, eine Restaurierung war nicht mehr möglich.

Viele hatten das Kreuz vermisst

Dank der Eigeninitiative von Wehbacher und Wingendorfer Bürgern steht seit Donnerstag (11. April) wieder ein Kreuz am gleichen Platz. Das vorhandene Fundament war bereits vor einigen Wochen von der Firma Bügler-Bau erweitert worden. Die Stadt Kirchen hat die Statik erstellt und übernahm die Bauaufsicht. Es hat exakt die Maße des vorherigen Denkmals, wiegt weit über eine Tonne und ist neun Meter hoch. Die verzinkten Beschläge in Kreuzform sind die ursprünglichen des Originals, damals gefertigt in der Friedrichshütte in Wehbach. Die Verbindung zwischen Kreuz und Fundament besteht aus Eichenholz, damit kein Wasser eindringen kann, dafür wird auch der obere Teil noch beplankt. Das Kreuz selbst ist aus Douglasien-Holz gefertigt und insgesamt viermal lasiert. Um es auf die Anhöhe zu transportieren, war ein großer Traktor mit ausfahrbarem Hänger und jede Menge Manpower nötig. Auch vor Ort war noch einiges zu tun, bis alles passte. Immer wieder wurde vermessen, geschraubt und geschliffen. Jetzt steht es in alter Pacht, imposant anzusehen auf der Anhöhe, sehr zur Freude der vorbeikommenden Spaziergänger Erika Schmidt, Isolde Quast und Ulrich Haas. Sie haben das Kreuz, das von Wehbach, Wingendorf und Kirchen aus zu sehen ist, doch sehr vermisst. So schön sei der Anblick gewesen, ganz besonders vor Ostern und Weihnachten, wenn es in hellem Glanz erstrahlte.

Friedenskreuz-Prozession wiederbeleben?

Ab Palmsonntag (14. April), dem Beginn der Karwoche, erstrahlt das Kreuz, gefertigt vom Zimmerer Axel Maurer aus Katzwinkel, wieder über dem Ort, dank der vielen Spender und der ehrenamtlichen Helfer, darunter Rüdiger Brauer, Vorsitzender des Vereins zum Erhalt kulturhistorischer Stätten in der Stadt Kirchen, der das Projekt in den letzten Monaten erheblich voran gebracht hat. Jetzt hoffen die Bürger, dass vielleicht die schöne Tradition der Friedenskreuz-Prozession, die in 2015 zu Ende ging, im September des Jahres wieder aufgegriffen wird.


Es kann gespendet werden
Wer das Projekt mit Spenden unterstützen möchte, kann dies tun. Es gibt ein Spendenkonto bei der Westerwald Bank. Empfänger: Verein zur Erhaltung kulturhistorischer Stätten in der Stadt Kirchen, IBAN: DE73 5739 1800 0019 6655 00. (ma)

Quelle: AK-Kurier – Nachricht vom 12.04.2019